Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie schnell sich Technologie weiterentwickeln kann. Eines der besten aktuellen Beispiele dafür sind VR-Headsets. Was vor einigen Jahren noch wie Science-Fiction erschien, ist mittlerweile längst zur Realität geworden: Die Virtual Reality-Ära ist zweifelsohne angebrochen. Doch die Wahl eines geeigneten Headsets kann schwierig sein. Von Google Cardboard, der wohl günstigsten und einfachsten VR-Brille auf dem Markt, bis hin zum oberen Spektrum, wo unter anderem Namen wie HTC Vive und Oculus Rift vertreten sind – die Welt der VR-Headsets hat sich innerhalb von kürzester Zeit rasant entwickelt.
Die Technologie wird nicht nur immer besser, sondern auch immer günstiger. Marktforscher gehen davon aus, dass alleine Playstation VR im Jahr 2017 fast 1,7 Millionen Mal verkauft wurde. Ein ausschlaggebender Grund für den Anstieg der Nachfrage war unter anderem die Preissenkung des Oculus Rifts. Oculus Rift liegt jedoch nur auf Platz 2 der Liste, der am meisten verkauften VR-Headsets. Auf Platz 1, mit deutlichem Vorsprung, liegt die Playstation VR, von der im dritten Quartal allein 490.000 Stück verkauft wurden. Wer in die Welt des VR-Gamings einsteigen möchte, für den stellt sich automatisch die Frage: Welches Headset ist das Richtige für mich? Wo liegen die großen Unterschiede?
VR und ihre vielen Anwendungsbereiche
VR scheint die Zukunft der Videospiele zu sein. Zwar kommt es immer wieder vor, dass durch die große Zahl der Nostalgie liebenden Gamer immer wieder Retro-Konsolen wie Atari VCS neu erscheinen, doch VR bleibt weiterhin auf dem Vormarsch. Die Technologie ist bereits in vielen Unterhaltungsbereichen zu einem festen Bestandteil geworden. Man denke dabei zum Beispiel nur an Filme oder Trainingsgeräte, die es einem erlauben, gefährliche Tätigkeiten in einer sicheren Umgebung virtuell zu üben. Interessant ist diese Technologie also auch für das Militär und auch Pilotentraining kann mithilfe von VR nicht nur verbessert, sondern auch kostengünstiger gemacht werden.
Bald soll uns VR zudem ermöglichen, bei besonderen Ereignissen von Zuhause aus teilzunehmen. So wird man in naher Zukunft etwa virtuelle Stadionplätze für große Live-Sportevents kaufen können. Fallschirmsprünge und Tauchen mit Haien können mittlerweile vom sicheren Sofa aus erlebt werden. Zudem sind Casinos dafür bekannt, immer auf die neuesten Technologien zu setzen. Live-Turniere mit echten Croupiers sind schon längst keine Seltenheit mehr und in absehbarer Zeit soll man sogar virtuelle Spielhallen mithilfe von VR besuchen können. Wer sich also schon immer einmal wie James Bond fühlen wollte, ohne sich dafür einen Anzug kaufen zu müssen, für den wäre eine VR-Brille eine geeignete Alternative. Doch welches Headset passt am besten zu Ihnen?
Die Qual der Wahl
Drei der größten Namen in der Welt der VR-Spiele sind Oculus Rift, HTC Vive Pro und Sonys PlayStation VR. Welche Features haben die Geräte und wie unterscheiden sie sich voneinander. Hier gibt es einen kurzen Überblick.
Oculus Rift
Oculus gilt als Wegbereiter für VR-Headsets, wie wir sie heute kennen. Oculus Rift gehört seit 2016 mit zu den besten VR-Brillen auf dem Markt. Erhältlich ist das Gerät mittlerweile für knapp 450 Euro und im Preis mit inbegriffen sind sowohl ein hochwertiger VR-Controller als auch ein Raumtrackingsystem. Bei Oculus Rift handelt es sich um ein sogenanntes “tethered headset”, das heißt, dass man für die Benutzung des Geräts einen leistungsstarken Computer mit guter Grafikkarte benötigt. Über ein Kabel ist man an den PC angeschlossen. Oculus bietet auch eine kabellose, abgespeckte Variante namens Oculus Go an. In der Go-Brille ist bereits ein Mittelklasse-Smartphone eingebaut, sodass es sich dabei um ein Standalone-Gerät handelt, und der Spielspaß direkt losgehen kann. Wer jedoch auf der Suche nach einem Highend-Gerät ist, der ist mit Oculus Rift besser bedient, da das Gerät mehr Tiefgang bietet. Die Bildrate liegt beim Rift bei 90 Hz, das Sichtfeld bei 110° und die Auflösung bei 2160×1200.
HTC Vive Pro
HTC Vive Pro gilt als eines der besten Headsets, das momentan auf dem Markt ist, und das macht sich auch am Preis bemerkbar: ca. 1.300 Euro kostet das Gerät. Eine sehr hohe Auflösung (2.880 x 1.600 Pixel bei 90 Hz), integrierte Kopfhörer und ein bequemer Kopfbügel sind Teil des Gesamtpakets. Das Gerät ist etwas schwerer als einige andere Systeme auf dem Markt, doch lässt es sich sehr gut einstellen und ist angenehm zu tragen. Der Klang der Ohrmuscheln überzeugt, doch die HTC-Brille kann vor allem mit ihrer hervorragenden Bildqualität viele Punkte sammeln. Dafür braucht man allerdings einen noch leistungsfähigeren PC als für Oculus Rift. Für Einsteiger in die Welt des VR-Gamings wäre eine Erstanschaffung also sehr kostspielig.
PlayStation VR
Für die Benutzung der PlayStation VR-Brille benötigt man nur eine Playstation 4 – sowohl klassisch, Slim und auch Pro sind ausreichend. Der Preis für die Brille liegt bei ca. 260 Euro. Das Gerät ist im Vergleich zu Oculus Rift und HTC Vive Pro also ein wahres Schnäppchen. Die Bildwechselfrequenz ist tadellos und die VR ist ein echtes Powergerät (1920×1080 bei 90 Hz/120 Hz in Kinomodus), wenn man bedenkt, dass man für die Nutzung nur eine relativ leistungsschwache PS4 benötigt. Dennoch ist die Brille in diesem Vergleich das Gerät mit der geringsten Auflösung und eine PS4-Kamera muss separat erworben werden. Trotzdem bietet die PlayStation VR viel Tragekomfort und ein sehr großes Spieleangebot.
VR-Spiele sind die Zukunft der Gaming-Industrie. Bei der Wahl der richtigen VR-Brille gibt es sowohl preisliche als auch qualitative Unterschiede. Welches Gerät am besten zu Ihnen passt, hängt davon ab, worauf Sie Wert legen. Die PlayStation VR bietet zum Beispiel ein tolles Spielerlebnis für einen relativ kleinen Preis, kann grafisch jedoch nicht mit dem Pionier Oculus Rift und dem Highend-Gerät HTC Vive Pro mithalten. Die verbesserte Performance hat jedoch auch ihren Preis.