Von innovativ zu leidgeprüft war es in jüngster Zeit bei Apple nur ein kurzer Schritt. Eine Fehlermeldung nach der andere macht(e) dem Computergiganten und seinen Kunden das Leben schwer, und kaum war ein Softwarefehler behoben, machte sich der nächste bemerkbar. Kaum ein Produkt, das dabei verschont blieb.
Besonders hart waren Mac-Nutzer betroffen. Was mit einer Sicherheitslücke im Betriebssystem MacOS anfing, die kundigen Nutzern Administratorrechte und damit Änderungsmöglichkeiten im System einräumte, wurde zwar nach dem Publikmachen auf Twitter rasch behoben, aber die Probleme waren damit nicht gelöst. Das Update, mit dem die Sicherheitslücke geschlossen werden sollte, war nämlich ebenfalls fehlerhaft und bedurfte mehrerer Korrekturen.
Auch Sprachassistentin Siri macht negative Schlagzeilen, weil sie angeblich in Beta-Versionen von iOS 11.3 Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm lesen kann, ohne vorher die Identität des Zuhörers bestätigt zu haben – peinliche Folgen inbegriffen. Am häufigsten betroffen soll das iPhone X sein. Möglicherweise ist Siris Redseligkeit aber schlicht ein Nutzerfehler, wenn der selbe Finger wie für die Touch-ID-Kontrolle auch für die Home-Taste zur Aktivierung von Siri benutzt wurde.
Apple ist jedenfalls bemüht, die Vertraulichkeit auf Smartphones wieder herzustellen, ungeachtet der Ursache. Mit jedem der häufigen Updates sollen auch kleineren und größeren Fehlerquellen das Handwerk gelegt werden.
Einwandfrei aus Apples Laboratorien stammten die Probleme mit der MacBook- und MacBookPro-Tastatur, die inzwischen bei betroffenen Geräten kostenlos ausgetauscht werden. Tastenpreller, die zum doppelten Schreiben von Zeichen geführt hatten, und das Hängenbleiben nach einem Tastenanschlag hatten weltweit Kunden das Leben sauer gemacht.
Der Grund dafür ist auch im so genannten Butterfly-Mechanismus zu suchen, der einen sehr geringen Tastenbub hat und so den Bau von superdünnen Notebooks erlaubt. Der Nachteil ist, dass selbst kleinste Krümel und Staubkörner in der Tastatur den Mechanismus stören können. Eine weitere mögliche Fehlerquelle sind aber auch Hardware-Defekte. Betroffen sind MacBooks ab Modelljahr 2015 und MacBook-Pro ab 2016.
Die Sorgen mit der Tastatur sollen möglicherweise jetzt endgültig der Vergangenheit angehören. Zwar hat Apple es nicht bestätigt, aber eine Silikonmembran für die Tasten soll bei den neuen Tastaturen den empfindlichen Mechanismus vor Staub schützen.
Der so genannte Fehler 53 beim IPhone 6 ist den Hersteller schon teuer zu stehen gekommen. Der Federal Court in Australien, ein Bundesgerichtshof für zivilrechtliche Klagen, hat Apples nach diversen Sammelklagen dazu verdonnert, neun Millionen Dollar an betroffene Kunden zu zahlen. Grund für die Klagen waren verweigerte Serviceleistungen von Apple, wenn Kunden kaputte Displays oder Home-Buttons von Drittanbietern hatten reparieren oder ersetzen lassen und dadurch der fürs Telefon fatale Fehler 53 ausgelöst wurde.
Allerdings waren von den bisherigen Fehlern immer nur ein Bruchteil der Geräte betroffen, und das sollte auch in Zukunft so bleiben. Apples Entwickler werden auf jeden Fall weiter am Ball bleiben, schon um negatives Gerede um Siri und Co. zu vermeiden.