PC fürs Gaming flottmachen – das können Sie tun
Neben Bildbearbeitung und Videoschnitt ist das Gaming für einen PC quasi die Königsdisziplin – kaum eine Anwendung verlangt Desktop-PC oder Notebook mehr Leistung ab als ein aktuelles PC-Game. Manche Hersteller bieten inzwischen speziell fürs Gaming konfigurierte Systeme an, aber auch handelsübliche Rechner lassen sich natürlich so aufrüsten, dass sich das eigene System nicht nur für die Büroarbeit und den täglichen Besuch bei Facebook & Co. eignet, sondern man auch aktuelle Game-Knaller zocken kann. Arbeitsspeicher ist einer der Faktoren, welche die Performance entscheidend beeinflussen.
RAM aufrüsten für mehr Spaß am Spielen?
Im Arbeitsspeicher werden die benötigten Daten fürs Game bereitgehalten, sodass ein direkter Zugriff darauf erfolgen kann. Geht der Gaming-Maschine das RAM aus, wird auf die langsamere Festplatte zugegriffen – gerade bei Spielen mit aufwändiger 3D-Grafik und hochauflösenden Texturen macht sich mangelnder Arbeitsspeicher dann schnell durch ruckelnde Bildschirmdarstellung und andere unerwünschte Nebenwirkungen bemerkbar.
Abhilfe schaffen lässt sich oft schon mit einer entsprechenden RAM-Aufrüstung. Derzeit Standard ist DDR3-RAM, und die meisten heutigen Rechner bieten freie Steckplätze, dank derer sich der werksseitig verbaute Arbeitsspeicher problemlos erweitern lässt. Beim Upgrade sollte man darauf achten, dass das Mainboard des Systems die Taktrate des Speichers unterstützt – sind Hauptprozessor und RAM-Riegel nicht kompatibel, profitiert man nicht von einer Leistungssteigerung.
Tipp: In der Herstellerbeschreibung des Mainboards findet sich in der Regel eine „Qualified Vendor List“; ein Blick in die QVL verrät, welche vom Hersteller empfohlenen RAM-Bauteile garantiert für die Aufrüstung geeignet sind.
Auf ausreichenden Arbeitsspeicher achten sollte man beim Gamer-PC-Tuning übrigens schon allein mit Blick auf die Grafikkarte: Reicht das Video-RAM der Grafikkarte nicht aus, bedient sich die Grafikkarte nämlich beim regulären Arbeitsspeicher und zweigt von dort Rechenleistung ab – ein Prinzip, das sich „Shared Memory“ nennt und vom Grafikkartenhersteller Nvidia unter dem Begriff „Turbo Cache“ vermarktet wird.
Grafikkarte austauschen
Die Grafikkarte ist eine weitere wichtige Größe, wenn es um die Leistung des Gamer-PCs geht. Ist die Grafikkarte der Flaschenhals und handelt es sich bei der Grafikkarte nicht, wie etwa bei Notebooks, um ein fest verbautes Teil, sondern um eine Steckkarte, kann ein Austausch der Grafikkarte zusätzliche Rechenpower bringen.
Grundsätzlich besteht eine Grafikkarte aus dem GPU („Graphics Processing Unit“, deutsch: Grafikprozessor – ein speziell auf Aufgaben aus dem Bereich 2D- und 3D-Grafik spezialisiertes Bauteil), dem VRAM oder Video-RAM (Grafikspeicher in Form von DDR2, DDR3, GDDR2, GDDR3 und GDDR5) dem sogenannten RAMDAC (Digital/Analog Konverter).
Das auf der Grafikkarte verbaute RAM lässt sich nicht tauschen, erforderlich ist deshalb ein Komplett-Austausch der Grafikkarte. Das kann sich nicht nur mit Blick auf die zu erwartende Geschwindigkeitsverbesserung lohnen, oft lässt sich durch Einbau einer neuen Grafikkarte die Leistungsaufnahme des Rechners verringern und so Energie sparen.
Mehr Speed durch Overclocking
Und was, wenn die Möglichkeiten, die eine Speichererweiterung oder der Austausch der Grafikkarte bietet, ausgereizt sind? Dann bleibt immer noch das sogenannte Overclocking. Unter Overclocking oder auch Übertakten versteht man den Betrieb von Hardwarebausteinen mit einer Taktfrequenz, die über der vom Hersteller angegebenen Spezifikation liegt.
Erhöhen lässt sich sowohl die Taktrate des Hauptprozessors als auch der Grafikkarte oder des Arbeitsspeichers (die Taktrate von CPU und RAM lässt sich über das BIOS ändern, fürs Grafikkarten-Overclocking gibt es spezielle Softwarelösungen), beim Übertakten des RAM-Kits sollte man die maximale Taktfrequenz beachten. In vielen Fällen lässt sich durch einen kleinen Tweak tatsächlich eine Leistungssteigerung des Gaming-PCs erreichen.
Bewusst sein muss einem dabei allerdings auch sein, dass durch den Betrieb von Bauteilen mit höherer Taktrate der Energieverbrauch des Rechners und damit auch die Wärmebelastung steigt – wer seinen Rechner durch Overclocking schneller machen möchte, sollte deshalb auch ins Kalkül einbeziehen, dass für angemessene Kühlung gesorgt ist. Übertaktete Rechner, die nicht ausreichend gekühlt sind, können instabil werden und Fehler produzieren, Hardwarebauteile, die übermäßiger Wärmeentwicklung ausgesetzt sind, irreparablen Schaden nehmen. Außerdem wichtig zu wissen: Durch das PC-Tuning mittels Übertakten erlischt in jedem Fall die Herstellergarantie.
Übrigens: Neben dem manuellen Overclocking bieten viele Hauptprozessoren inzwischen auch Funktionen, die ein automatisches Overclocking im laufenden Betrieb möglich machen .
Tipp zu Arbeitsspeichermodulen für fast jeden Gerätetyp
Für die Wahl des richtigen Arbeitsspeichers auf Speichermarkt gucken.